Experimente sind ja nicht immer als solche erkennbar, erst recht, wenn sie im Garten stattfinden. Beim blackbox gardening geht es darum, einfach mal abzuwarten, ob etwas passiert mit den unbepflanzten Ecken und Flecken.
Bis vor kurzem stand auf meiner Terrasse ein Kübel, in dem ich vor zwei Jahren Tomaten angepflanzt habe. Nach einem Sommer war die Tomatensaison naturgemäß beendet und der Kübel blieb sich selbst überlassen.
Gräser säten sich aus und Klee, dazu gesellte sich eine Königskerze, eine Pflanze, die sich seit Jahren immer wieder an allen möglichen und unmöglichen Stellen in meinem Garten verbreitet und wegen ihres hohen Wuchses nicht immer geduldet wird.
Königskerzen sind zweijährige krautige Pflanzen. Im ersten Jahr ist nur eine graugrüne, wollige Blattrosette zu sehen, bis dann im Folgejahr innerhalb eines Monats der Stängel, besetzt mit zahllosen Einzelblüten, Richtung Himmel wächst.
Die hellgelben, bis zu 200 Einzelblüten werden gerne von Schwebefliegen besucht und haben eine hohe UV-Reflexion. Dadurch finden die Insekten leichter den Weg zum Nektar.
Im Garten hatte ich schon Königskerzen-Exemplare von zwei Metern Höhe, im Topf wächst sie allerdings nicht so hoch. Die verblühten Königskerzen bilden unzählige Samen aus, die sich über den Wind verbreiten. Eine Art nennt sich deshalb auch Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides).
Früher verwendete man die abgeblühten Stängel in Wachs getaucht als Fackel, ob das gut funktioniert, habe ich bis jetzt noch nicht ausprobiert…
Kann das weg? Nach reiflicher Abwägung habe ich den Inhalt des Kübels kompostiert und nun wieder Platz für neue Abenteuer…